Wasserzufluss der Gehölze
Wir haben uns ja in der letzten Zeit des Öfteren darüber ausgetauscht, woher die Gehölze ihr Wasser beziehen.
Das vierte Gehalt versorgt ja das westlich von ihm gelegene dritte Gehölz mit Wasser. Und das vierte Gehölz bekommt seine Wasserlieferung durch das Rückhaltebecken südlich der Gaststätte „Concordia“ und des parallel zum Husarenweg verlaufenden Wassergrabens. Darüber waren wir uns einig. Das einzige große Fragezeichen, das wir bisher noch beantwortet haben bzw. uns von den Behörden beantwortet wurde, lautet: Woher kommt das Wasser im Wassergraben parallel zum Husarenweg und somit die Wasserzufuhr der Gehölze?
Es ist nicht ersichtlich , ob dieser Wassergraben den Holstenhofweg unterquert und östlich davon mit Wasser gespeist wird, denn am Riedel-Vogt-Weg und auch dem Bundeswehrgelände ist keine weitere Wasserführung mehr zu sehen.
Ich habe eine neue Theorie zur Wasserversorgung der Wandsbeker Gehölze entwickelt. Mir ist die Idee gekommen, dass der Wassergraben parallel zum Husarenweg eventuell – wie der Gehölzgraben im Gehölz des Öfteren verläuft – unterirdisch nach Süden zur Sackgasse der Oktaviostraße abbiegen und die Verlängerung als Wassergraben parallel zum Weg Nr. 12 bis zum Damm am Autobahnzubringer Horn verlaufen könnte.
Ich habe bei einem Spaziergang geprüft, wo dieser Wassergraben entlang des Weges Nr. 12 weiterverläuft. Er endet leider an dem Parkplatz am Damm. Es verläuft aber doch auch ein Wassergraben parallel zum Zirpenweg Richtung Autobahnzubringer Horn und der dortigen Stoltenbrücke über die Autobahn. Eventuell wäre dann hier auch die Möglichkeit gegeben – wie beim zweiten Gehölz –, dass der Wassergraben auch hier durch ein Pumpenhäuschen mit Wasser aus Horn versorgt wird und dass dies dann die Wasserversorgung weiterverlaufend – aus Horn kommend – für das vierte und damit auch das dritte Gehölz ist.
Erstaunlich ist zunächst einmal, dass auf der Landkarte vom Gehölzgraben, der sein Wasser vom Teich in Horn am Freizeitpark Horner Rennbahn bezieht und nach Norden gehend das zweite Gehölz mit Wasser versorgt, nach Osten eine Wasserversorgung namens Derbygraben abzweigt. Dieser verläuft südlich und parallel zur A24, also auf Horner Gebiet, genau bis zur Stoltenbrücke.
Ich muss jetzt nach viel Niederschlag einmal prüfen, welche Fließrichtung das Wasser in den Wassergräben parallel zum Weg 12 und zum Zirpenweg hat. Läuft das Wasser Richtung Husarenweg und somit viertes Gehölz, wäre meine oben genannte Theorie somit nicht sehr abwegig. Allerdings habe ich heute festgestellt, dass bei dem Wassergraben parallel zum Zirpenweg Gitter vor einigen Rohren angebracht sind, die eher eine Fließrichtung vom Husarenweg weg zur Stoltenbrücke vermuten lassen.
Ich habe auch einen Anwohner angesprochen, den ich persönlich von meinen Spaziergängen kenne. Er konnte mir aber auch abschließend unsere Frage nicht beantworten. Er will einmal bei der Eigentümergesellschaft nachfragen, zu der die Häuser entlang des Zirpenwegs gehören, ob er von dieser eine Auskunft bekommt.
Ich werde das weiter verfolgen und hoffe demnächst auf eine Klärung dieser Frage.
Nach den heftigen Regenfällen gestern Nacht bin ich heute nochmals den gleichen Spazierweg entlang gegangen wie gestern, um die Wassergräben entlang des Weges Nr. 12 und des Zirpenwegs zu prüfen.
Zunächst einmal habe ich festgestellt, dass es an einem Wassergraben am südlichen Weg des dritten Gehölzes sowohl vor einem verlaufenden Rohr als auch dahinter Gitteranbringungen gibt. Die Anbringung von Gittern an einem Rohr hat somit nicht unbedingt etwas damit zu tun, in welcher Fließrichtung das Wasser in dem Wassergraben verläuft Somit kann der Wassergraben entlang des Zirpenwegs durchaus zuführend oder abführend für das vierte Gehölz sein.
Leider waren, obwohl es die ganze Nacht geregnet hatte, die Wassergräben entlang des Weges Nr. 12 und des Zirbenwegs fast gänzlich ohne Wasser und relativ trocken. Ich konnte also nicht prüfen, welche Fließrichtung das Wasser darin hat. Ich muss einfach abwarten, bis es einige Tage durchgehend regnet und ich dies nochmal prüfen und schauen kann, ob ich meine Theorie untermauern kann oder nicht.
Eventuell kommt bis dahin auch eine Antwort der Behörde, an die ich die Anfrage zu der Wasserzufuhr des vierten Gehölzes nochmals gestellt habe.
Heute hatte ich die Idee, einmal die Höhenmeter mit einer App auf dem Smartphone am Anfangspunkt des Wassergrabens entlang des Wegs Nr. 12 am Parkplatz und am Endpunkt beim Übergang zur Oktaviostraße zu erfassen. Wasser fließt bekanntlich nicht bergauf, und mit den Höhenmetern könnte ich die Fließrichtung in diesem Wassergaben feststellen.
Der Versuch schlug fehl. Die Höhendaten sind vermutlich zu ungenau und können hier von einem Satelliten über GPS und die App auf dem Smartphone nicht ganz korrekt erfasst werden. Die angegebenen Höhendaten waren zu unterschiedlich und nicht eindeutig genau, um zu sagen, der eine Punkt oder der andere Punkt liegt höher oder niedriger.
Glücklicherweise traf ich dann nochmals auf den gestern angesprochenen Besitzer des Hauses, das genau Ecke Weg Nr. 12 und Oktaviostraße steht. Er gab mir die Auskunft, das Wasser in dem kurzen Wassergraben verlaufe vom Damm bzw. Parkplatz zur Oktaviostraße.
Bleibt die noch offene Frage, wohin das Wasser dann fließt. Läuft es unterirdisch nach Süden in den Wassergraben zur Stoltenbrücke? Oder besteht eine unterirdische Verbindung zum Wassergraben am Husarenweg und es verläuft nach Norden?
Eine ältere Frau, die ich bezüglich der Wasserversorgung des Gehölzes ansprach, sagte mir, sie könne das nicht beantworten, woher der Wassergraben am Husarenweg sein Wasser, das ins Gehölz läuft, bezieht. Sie sagte, es sei ihr peinlich, dass sie diese Frage nicht beantworten könne. Sie sei hier aufgewachsen, habe sich darüber aber noch nie Gedanken gemacht.
Ich habe darauf hin nochmals das Gelände jenseits des Holstenhofwegs geprüft. Der Wassergraben am Husarenweg, der immer viel Wasser enthält und das zum vierten Gehölz fließt, beginnt oder endet vor der Obstwiese. Gegenüber befindet sich zum einen das Gelände der Bundeswehr. Genau dort sind mehrere große Gebäude vorhanden, die aber etwa 3 Meter tiefer liegen als der Wassergraben. Und daneben verläuft der Riedel-Vogt-Weg, dessen kleine Parkanlage aber etwa 3 Meter höher liegt. Ich fragte einen älteren Mann, ob er dort einen Bach oder Wassergaben kenne. Der einzige richtige Bach wäre der Jenfelder Bach, aber dieser verlaufe südlich der A24 am Öjendorfer See. Er wohne jetzt seit 50 Jahren hier, mache dort seine Spaziergänge und Besorgungen, aber einen Wasserverlauf kenne er nicht.
Also auch hier, wie schon des Öfteren festgestellt, kein Bach und kein Wassergraben in Sicht.
Ich habe heute nochmals den Wassergraben parallel zum Husarenweg geprüft, der ja fast immer Wasser führt, das sich im Rückhaltebecken südlich der Gaststätte „Concordia“ sammelt und dann unterirdisch den großen Teich im vierten Gehölz mit Wasser versorgt.
Der Beginn des Wassergrabens an der Kreuzung nahe der kleinen Obstwiese zeigt kein Wasserrohr, das aus dem Erdreich ragt. Der Wassergraben „beginnt“ anscheinend hier? Aber das muss nichts bedeuten, das ganze Gehölz ist voll von Wassergräben, die irgendwo enden und nirgendwo beginnen, mal Wasser führen, mal nicht, und dennoch werden Teiche, Tümpel und Pfützen ausreichend mit Wasser versorgt.
Gerade erinnere ich mich an Ihre schon vor längerer Zeit gestellten Fragen,
sehr geehrter Herr Biedermann –
nun endlich erlöse ich Ihre Wissbegier:
Der kurze Entwässerungsgraben an der Westseite des Wegs Nr. 12 entspringt aus einem kleinen Rohr nördlich des Damms zur Autobahn und verschwindet kurz vor der Oktaviostraße erneut in einem Rohr, um unterirdisch dem oberen Teil des Mischwassersiels Oktaviostraße zuzufließen. Dieses führt zur Abwasserhauptleitung Stoltenbrücke, die in das etwas sprachvergewaltigend benannte Horn-Geest-Stammsiel mündet, das auf direktem Weg zum Klärwerk Köhlbrandhöft führt.
Der Zirpenweggraben tritt zwar ebenfalls aus einem Rohr etwas westlich der Oktaviostraße hervor, führt aber gleich auf direktem Weg in die Abwasserhauptleitung Stoltenbrücke: Seinen neuerlichen Eintritt in die Unterwelt haben Sie ja fotografisch verewigt.
Die Fließrichtung beider Gewässerläufe ist dabei einheitlich und eindeutig bereits beim bloßen Ablaufen erkennbar. Die Herkunft ihrer Wasserführung ist, abgesehen von der Straßen- und Grundstücksentwässerung im Bereich ihres oberirdischen Verlaufs, dagegen etwas weniger klar: Beim Weg Nr. 12 kann sowohl eine Drainage des Damms zur Autobahn als auch eine Entwässerung der nächst der Quelle gelegenen Grundstücke vorliegen, beim Zirpenweg wohl ausschließlich letzteres.
Grundwassergespeist ist keiner der Gräben, und eine Verbindung zum Wandsbeker Gehölz bzw. zum Gewässersystem des Gehölzgrabens besteht gleichfalls nicht – übrigens auch keine zum Derby- und Tennisgraben. Die beiden (!) Pumpenhäuschen des südlichen Gehölzgrabens sind vielmehr Unikate in weitem Umfeld und wurden ausschließlich infolge des Autobahnbaus erforderlich.
Zur Abrundung schließlich noch eine interessante Reportage zum aktuellen Stand des Abwassersystems im Bereich der Oktaviostraße: https://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2016/58183/pdf/WI_Ausgabe_September_2016.pdf – blättern Sie dort bitte auf die Seiten 8 bis 9.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Ralf Christian Stierlen