Lösung des Rätsels

Das Rätsel ist gelöst, …


der Schleier ist gelüftet und die Frage ist beantwortet.

Ihr erinnert Euch sicherlich, wir haben vor mehreren Monaten diese Frage ausgiebig diskutiert, darüber kommuniziert und vermeintliche Lösungsvorschläge vorgebracht: Woher stammt der Wasserzufluss des dritten und vierten Gehölzes, eben der drei Teiche und der diversen Tümpel. https://nebenan.de/public_feed/33101274

Der Wasserzufluss im ersten und zweiten Gehölz war durch die Pumpstation in Marienthal schnell erklärt.

Die Grünaufsicht und auch die BUKEA erbrachten innerhalb von sechs Wochen keine Antwort, obwohl ich eine solche nochmals angemahnt hatte.

Ich will Euch nicht lange auf die Folter spannen und gebe Euch gleich die Antwort: Am blinden Ende oder auch Beginn des Gehölzgrabens, der parallel zum Husarenweg verläuft, also kurz vor der Dreiecksgabelung und der Obstwiese, entspringt etwa 2–3 m vor Ende/Beginn des Grabens eine kleine Quelle.

Ich habe das auf dem Foto und dem Video dokumentiert.

Das Video zeigt in 20 Sekunden Spieldauer ganz deutlich das leise sprudelnde Wasser und man hört auch das Sprudeln des Wassers. Ich konnte leider nicht genau feststellen, ob der Wasserzufluss von der südlichen, also gegenüberliegenden Uferböschung stammt oder ob das Wasser direkt aus dem Boden des Gehölzgraben kommt. Dazu ist das Brombeergebüsch zu dicht.

Auf dem Foto ist die Quelle etwa dort zu finden, wo rechts auf dem Boden die verdorrten Brombeerbuschzweige liegen.

Ein Anwohner hat mich auf meine Beiträge auf meiner Website des Wandsbeker Gehölzes in Kommentaren auf diese Quelle aufmerksam gemacht. Nach längerem Recherchieren und Nachprüfen konnte ich die Quelle heute tatsächlich selbst feststellen. Das war in den letzten Tagen leider noch nicht möglich, da der Wasserstand im Gehölzgraben nur wenige Zentimeter betrug. Aber wie auch jede Quelle eine Wasserzufuhr von außen benötigt, so hat das gestrige Gewitter und der Starkregen die Wassermenge der Quelle deutlich erhöht. Ich konnte somit heute die Quelle sowohl optisch als auch akustisch definitiv verifizieren.

Zusammen mit dem Oberflächenwasser liefert also diese Quelle genügend Wasser für die Teiche und Tümpel im dritten und vierten Gehölz.

Ich bin glücklich, diese Lösung nach über vier Monaten gefunden zu haben.

Thobie
Author: Thobie

18 Gedanken zu „Lösung des Rätsels“

  1. ZUM GEWÄSSERSYSTEM DES 5. WANDSBEKER GEHÖLZES

    Bevor ich mich in lockeren Abständen zu Fragen der Gewässer in allen Wandsbeker Gehölzen bzw. zum Gehölzgraben äußere, möchte ich wenige kurze Definitionen voranschicken:

    — In Übereinstimmung mit den amtlichen Karten seit 2020 bezeichne ich als Wandsbeker Gehölz die gesamte Grünzone zwischen Robert-Schuman-Brücke und Holstenhofweg.
    — Diese unterteile ich in fünf Großgehölze I bis V, das erste zusätzlich in zwei Kleingehölze I und Ia.
    — Die in der Literatur bislang nur selten anzutreffenden Gehölze erstrecken sich dabei wie folgt: Ia von Wandsbeker Bahnhofstraße bis Gelände der Schule Bovestraße, V von Osterkamp bis Holstenhofweg.
    — Den offiziellen Gehölzgraben bezeichne ich von Horner Rennbahn bis Nöpps als südlichen Gehölzgraben, ab seinem Zusammenfluss mit dem Gehölzgraben aus dem eigentlichen Gehölz als Gehölzgraben.
    — Den durchgängigen Wasserlauf von Husarenweg bis Nöpps durch die Gehölze V bis III nenne ich mangels amtlichem Namen östlichen Gehölzgraben.

    Das erst seit wenigen Jahren dem Wandsbeker Gehölz zugeschlagene Gebiet zeichnet sich nun durch eine sehr wechselvolle Geschichte aus: Weder folgt der aktuelle Husarenweg seinem historischen Verlauf noch stellt der östliche Gehölzgraben in diesem Bereich einen natürlichen Wasserverlauf dar, letzterer bewegt sich auch nur in einem seiner Zuflüsse im Bereich eines historisch dokumentierten Gewässers.

    Von der natürlichen Oberflächenbeschaffenheit her ist allerdings zu konstatieren, dass das Gelände vom Holstenhofweg bis zum Osterkamp merklich, wenngleich nicht übermäßig abfällt – östlich des Holstenhofwegs liegt auch die Wasserscheide zu Jenfelder Moor bzw. Jenfelder Bach hin. Zudem weist das Gelände mehrere Senken auf, die sich sehr schnell mit Wasser füllen – am stärksten westlich der aktuellen Einrichtung von fördern & wohnen, am lästigsten mitten auf dem Husarenweg östlich der Dreiecksgabelung.

    Interessant ist eine bei der Erschließung offenbar nicht behobene deutliche grabenartige Vertiefung im Gelände, die westlich der Wendeplatte Oktaviostraße ansetzt und nördlich Osterkamp 61 ausläuft: Verdachtsfall für einen ursprünglichen natürlichen Verlauf des östlichen Gehölzgrabens in diesem Bereich. Wichtig außerdem zu wissen: Eine hydrologische Verbindung zu Zirpenweg bzw. Weg Nr. 12 besteht nicht – hierzu müsste das Wasser widernatürlich aufwärts fließen.

    Bleibt ein greifbarer historischer Gewässerlauf:

    Das erste angehängte Bild zeigt den aktuellen Stadtplan überlagert mit der Digitalen Karte von 1960-1970, welche einen durchgängigen Graben von Holstenhofweg bis Osterkamp im Norden der heutigen Grünfläche zeigt. Die nächste Überlagerung mit 1970-1980 weist bereits seine Verkürzung bis in Höhe von Zikadenweg 16a ff. auf. Ab 2005 gibt es unser berühmtes kleines Rückhaltebecken am unteren Ende.

    Im Zuge von dessen Errichtung und der Fertigstellung der Bebauung südlich des Husarenwegs (Osterkamp 59a bis Oktaviostraße 118) wurde auch der gegenwärtige Entwässerungsgraben angelegt. Dieser nimmt bei Starkregenereignissen – wie die Fließwege und Fließpfeile auf dem vierten Bild zeigen – natürlich auch Oberflächenwasser auf, seine Hauptwasserzufuhren sind aber andere: Zum einen drückt an einigen Stellen Grundwasser aus dem Boden, zum andern gibt es wenige Meter unterhalb des in der Tat stumpfen Ende des Grabens die erst kürzlich vorgestellte Quelle.

    Diese Quelle ist intermittierend, führt also nicht ständig Wasser. Sie ist in ein tonfarbenes Kunststoffrohr gefasst und bildet die Drainage für die südlich gelegenen Grundstücke, tritt also auch aus dem Damm auf der südlichen Grabenseite aus und nicht mittig im Flussbett. Aufgrund ihrer Funktion schwillt sie ein bis zwei Tage nach Beginn ausgiebiger Regenfälle an und versiegt danach in entsprechendem zeitlichen Abstand wieder.

    Dies ist allerdings nicht der einzige Zufluss des östlichen Gehölzgrabens in seinem Oberlauf: Etwa 120 m unterhalb der Quelle ist nördlich des Husarenwegs ein Einschnitt in den Baumbestand, ein Gully und dahinter ein Graben zu sehen. Das Wasser aus diesem unterquert hier den Husarenweg und mündet keineswegs an dem im vierten Bild platzierten offiziellen roten Punkt (die oberste Quelle ist dagegen amtlich überhaupt nicht erfasst) in den östlichen Gehölzgraben, sondern etwas im Pflanzenbewuchs versteckt ungefähr auf der zu erwartenden Höhe.

    Der genannte Zufluss – nennen wir ihn einmal Zikadenweggraben – spaltet sich bereits nach wenigen Metern in einen kurzen linken und einen längeren rechten Ast. Der kürzere endet südlich des Husarenwegs 18a ff. und ist ausschließlich grundwassergespeist – der längere führt (zum Teil in Naturbelassenheit andeutenden Wellenlinien) bis südlich Husarenweg 30a ff., wo er in einem Entwässerungsrohr endet. Neben Grundwasser nimmt er aber auch Regenwasser der nördlich gelegenen Häuserreihen auf und dient als Drainage der Grundstücke im Bereich seiner Verrohrung. Im Extremfall findet auch ein Überlauf aus der Senke westlich der fördern & wohnen-Einrichtung hierhinein.

    Im weiteren Verlauf unterquert der östliche Gehölzgraben dann den Husarenweg und mündet in das bekannte Rückhaltebecken mit regulärem Ab- und Notüberlauf. Zum 4. Gehölz hin bleibt er verrohrt, führt zunächst unter dem Osterkamp hindurch und wird dann – gut erkennbar an den Schachtdeckeln – unter der westlichen Fortsetzung des Husarenwegs in die Gehölzsenke hinabgeleitet, wo er unten links neben dem Weg erstmals wieder ans Tageslicht tritt.

    Das in der fünften Abbildung gezeigte abrupte Ende der grünen Verrohrung trifft demnach nicht zu, diese endet vielmehr erst ab dem dunkelblau gefärbten Bereich links unten. Der weitere Verlauf in den großen Teich des 4. Gehölzes ist dann etwas verwickelt und bleibt einem späteren Posting hierzu vorbehalten. Wichtig nur noch: Das Regenwasser auf dem zuletzt genannten Weg nimmt einen etwas anderen Verlauf – siehe erneut die Fließwege und -pfeile des sogenannten Wasseratlasses.

    Antworten
    • „In Übereinstimmung mit den amtlichen Karten seit 2020 bezeichne ich als Wandsbeker Gehölz die gesamte Grünzone zwischen Robert-Schuman-Brücke und Holstenhofweg. Diese unterteile ich in fünf Großgehölze I bis V, das erste zusätzlich in zwei Kleingehölze I und Ia.“

      Herr Stierlen, wenn Sie mir diese amtlichen Karten einmal online nennen können, wo ich einen Blick auf diese Aufteilung werfen kann?

      Antworten
  2. Korrektur zu dem Absatz über den Zikadenweggraben:

    — Statt Husarenwegs 18a ff. lies Zikadenwegs 18a ff.
    — Statt Husarenweg 30a ff. lies Zikadenweg 30a ff.

    Antworten
  3. Moin, Herr Stierlen, da Sie zu der Thematik dieses Beitrags fast ein halbes Buch geschrieben haben, benötige ich einige Zeit, um das alles nachvollziehen zu können und aufgrund des Textes und auch der gesandten Fotos einordnen zu können.

    Ich habe zumindest einmal dieses Tool, das den Upload von Fotos erlaubt, so eingestellt, dass die Fotos in vollem Format in den Kommentaren dargestellt werden. So ist alles besser nachzuvollziehen.

    Über den Wasserzufluss am Zikadenweg habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, mir war das nicht bekannt und ich bin diesen Weg auch noch nie gegangen. Aber ich werde das nachholen.

    Sind Ihnen die Wassergräben am Weg Nr. 12 und am Zirpenweg bekannt? Können Sie darüber noch etwas ausführen?

    Danke für Ihre Erläuterungen.

    Antworten
    • Doch, an dem Zikadenweggraben bzw. seiner Mündung in den östlichen Gehölzgraben sind sie – wie an der Quelle des letzteren – schon Dutzende bis Hunderte Male unbemerkt vorbeigegangen! [ ☺️ ]

      Zum Zirpenweg bzw. Weg Nr. 12 werde ich vielleicht etwas einflechten, wenn ich über das 4. Gehölz schreibe und es dann nicht vergesse – erst sind aber 1., 2. und 3. dran sowie zum Schluss auch noch die Horner Rennbahn und ihre Umgebung…

      Schön wäre übrigens, wenn bei an Kommentare angehängten Videodateien künftig Vorschaubilder statt Dateinamen erschienen…….

      Antworten
      • „ Schön wäre übrigens, wenn bei an Kommentare angehängten Videodateien künftig Vorschaubilder statt Dateinamen erschienen …“

        Ich habe Ihre beiden Videos jeweils in eine mp4-Datei konvertiert und neu eingebunden. Nun erscheint zumindest das Vorschaubild eines abspielbaren Videos anstelle eines einfachen Links mit Dateinamen in Ihren Kommentaren.

        Bitte nur noch mp4-Videos hochladen. Eventuelle mov-Videos vorher mit einem Videokonvertierer in mp4-Videos konvertieren.

        Antworten
  4. Wo ist denn die Mündung des Zikadengrabens in den Gehölzgraben?

    Diese Option bietet das Tool leider nicht, Videos mit Vorschaubild darzustellen. Vielleicht testen Sie einmal unterschiedliche Video-Formate, Sie haben bisher mov-Dateien hochgeladen, vielleicht mit einer mp4-Datei versuchen, ob es damit klappt?

    Ich bemühe mich derzeit darum, den englischen Text beim Upload von Dateien ins Deutsche zu übersetzen.

    Antworten
  5. Wie beschrieben, finden Sie den Durchlass des Zikadenweggrabens unter dem Husarenweg in den östlichen Gehölzgraben etwa bei https://maps.app.goo.gl/qNU2BNhhZZn29FWt5?g_st=com.google.maps.preview.copy – von dort gelangen Sie auch zu der Gabelung in linken und rechten Ast sowie zum Beginn des ersteren! Etwas flussaufwärts zweigt ein Fußweg in Richtung Zikadenweg ab, bei dem Sie unmittelbar vor den Privatgrundstücken des Zikadenwegs auf einem Durchlass des rechten Asts zu stehen kommen… Und wiederum etwas flussaufwärts ist eine relativ lichte Stelle Walds mit angedeutetem Trampelpfad, der Sie in die Nähe der Quelle des rechten Asts führt…….

    Antworten
  6. Jetzt habe ich Ihre Ausführungen alle gelesen. Danke dafür. Sind Sie Hydrologe? Geologe? Beamter bei der Behörde, die sich damit befasst? Das sind ja wirklich weitreichende Erläuterungen.

    Sind Sie daran interessiert, dass ich Ihnen einen Benutzerzugang zur Website anbiete und einrichte und Sie posten Ihre Erläuterungen als richtige Beiträge auf der Website, die ich nach Prüfung freischalte und die dann einem größeren Publikum bereitstehen und etwas mehr Aufmerksamkeit erreichen?

    Antworten
    • Weder Hydrologe noch Geologe – und leider auch kein Beamter irgendeiner Behörde,

      sehr geehrter Herr Biedermann!

      Nur wandere ich seit Kindesbeinen sehr viel, seitdem haben es mir auch Fließgewässer aller Art angetan – und überdies versuche ich, den Dingen so lang auf den Grund zu gehen, bis ich sie selber verstehe… Wobei die Ausführungen zu den Gewässersystemen der sechs Wandsbeker Gehölze sowie der Horner Rennbahn ein Vorabnebenprodukt meiner Forschungen zum gesamten Gewässersystem der Wandse und all ihrer Zuflüsse samt deren Zuflüssen sind, die ich im Zug einer geplanten Veröffentlichungsserie auf Wikipedia seit rund zwei Jahren und wohl noch ein weiteres Jahr lang vornehme…….

      Was nun den Benutzerzugang anbetrifft, so habe ich doch schon einen – sonst könnte ich ja gar keine Kommentare abgeben! Was aber dessen Erweiterung anbetrifft, so können wir zu einem späteren Zeitpunkt gern darüber reden – erst muss ich mich allerdings noch dessen würdig erweisen und meine noch ausstehenden fünf größeren Beiträge zuverlässig abliefern… Wobei ich dies am liebsten unter Ihrem großen Gewässerbeitrag vom März täte, den ich Sie daher nochmals in den Ordner ‘Aktuell’ zu verschieben bitte – zumal ja auch noch Antworten der Grünaufsicht bzw. der BUKEA ausstehen, die Sie sicher noch dort einarbeiten wollen…….

      Schöne restliche Stunden des Wochenendes wünscht Ihnen nun

      Ihr Ralf Christian Stierlen

      Antworten
      • „Was nun den Benutzerzugang anbetrifft, so habe ich doch schon einen – sonst könnte ich ja gar keine Kommentare abgeben! Was aber dessen Erweiterung anbetrifft, so können wir zu einem späteren Zeitpunkt gern darüber reden (…)“

        Ich habe Ihre Benutzerrolle auf „Autor“ gesetzt, Sie können sich jetzt also mit Ihren Benutzerdaten auf der Website anmelden und auch eigene Beiträge veröffentlichen.

        „Wobei ich dies am liebsten unter Ihrem großen Gewässerbeitrag vom März täte, den ich Sie daher nochmals in den Ordner ,Aktuell‘ zu verschieben bitte (…)“

        Das habe ich doch gerne für Sie eingerichtet.

        Antworten

Schreibe einen Kommentar

The maximum upload file size: 128 MB. You can upload: image, audio, video, document, spreadsheet, interactive, text, archive, code, other. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop files here