Boten des Frühlings: Buschwindröschen et alter
Dokumentiert am westlichen Zugang des vierten Gehölzes Nähe Kielmannseggstraße.
Ich stelle die Frage hier einmal in die Website, da meine Biologiekenntnisse nicht mehr die besten sind. Ich würde die abgebildeten Pflanzen mit Blüte im Wandsbeker Gehölz, die dort auch in gelb vorhanden sind, für Buschwindröschen halten. Die Anlage und Form der Staubblätter weist darauf hin. Eine Nachbarin hält sie jedoch für Sumpfdotterblumen. Was meint Ihr dazu?
Die abgebildeten Blumen sind Buschwindröschen, aber die sind immer weiß – höchstens noch mit einem rosa Ansatz.
Bei gelben Blüten können es theoretisch tatsächlich Sumpfdotterblumen sein, praktisch rechne ich im Gehölz – zumal zeitgleich früh mit Buschwindröschen – aber mit keinen. Es können eher entweder Gelbe Windröschen sein – oder aber Winterlinge. Bezeichnenderweise gehören sogar alle vier zu den Hahnenfußgewächsen, die von Ihnen konstatierten Ähnlichkeiten sind demnach keineswegs zufällig.
Eine Nachbarin meinte, es handelt sich um das Scharbockskraut. Ich habe jetzt recherchiert, die Sumpfdotterblume hat eine 5-blättrige Blüte, das Scharbockskraut dagegen eine 8-blättrige Blüte. Solange wir keinen Spezialisten oder Biologen zur Pflanzenbestimmung finden, wird das vermutlich vorerst unklar bleiben. Obwohl ich jetzt auch eher zu dem Scharbockskraut tendiere, weil auch die Blattform besser passt. Und letzteres gehört auch zu den Hahnenfußgewächsen.
Sobald Sie ein aussagekräftiges Bild auch der Gelbblüher posten, werden sich alle Unklarheiten in Wohlgefallen auflösen! Allein aus Ihrer Beschreibung lässt es sich jedenfalls nicht entscheiden…
Ich gebe einmal des Rätsels Lösung bekannt.
Ich habe heute 4 blühende Pflanzen im Gehölz entdeckt, fotografiert und bestimmt.
Die Pflanzenbestimmungs-App lieferte bei der Pflanze mit den blauen Blüten trotz dreimaligem Versuch nur Fehlergebnisse. Ich habe eine zweite App hinzugezogen, womit ich dann einen Treffer erzielte.
1. Die Pflanze mit der weißen Blüte ist ein Buschwindröschen.
2. Die Pflanze mit der gelben Blüte ist ein Scharbockskraut.
3. Die Pflanze mit den blauen Blüten ist eine kleine Traubenhyazinthe.
4. Die Pflanze mit der rosafarbenen Blüte ist ein gefingerter Lerchensporn.
Scharbockskraut habe ich auf dem nördlichen Weg im 3. Gehölz dokumentiert. Traubenhyazinthe neben dem Husarenweg im 5. Gehölz. Und Lerchensporn auf der Obstwiese am östlichen Ende des 5. Gehölzes, diese Pflanze ist besonders stark auf der Wiese am Holstenhofweg östlich der Zikadenwegssiedlung angesiedelt.
Ich stimme mit allen vier Bestimmungen überein… [ ☺️ ]
1, 3 und 4 hätte ich Ihnen auf Anhieb sagen können – bei 2 hätte ich nachschlagen bzw. Ihrer Nachbarin glauben müssen! Aber gut, dass die krass abwegigen Sumpfdotterblumen endlich vom Tisch sind… [ 😅 ]
Ich plaudere einmal aus dem Nähkästchen: Vor 43 Jahren gab es solche Bestimmungs-App noch nicht, geschweige denn Smartphones. Zu dieser Zeit habe ich meinen ersten Studienversuch gestartet und drei Semester Biologie in Marburg studiert. Die Bestimmung von Pflanzen führten wir damals mit dem Bestimmungsbuch Schmeil-Fitschen durch. Jede Besonderheit der Blüte, des Fruchtstandes, der Geschlechtsorgane und des Blattes waren damals notwenig, um die Art einer Pflanze zu bestimmen. Ich kannte damals tatsächlich alle deutschen und lateinischen Namen der in und um Marburg herum ansässigen Pflanzen auswendig. Auch bei der parallel dazu verlaufenden Bestimmung von Insekten war es wichtig, unter dem Mikroskop jede noch so kleine Verästelung und Abzweigung der Adern in den Flügeln von Insekten zu verfolgen, um dann im Endeffekt die Art zu bestimmen. Die Wahl von Biologie als Studienfach war jedoch damals ein Fehler. Ich bin schließlich bei den Sozialwissenschaften gelandet. 😄
Schmeil/Fitschen liegt auch noch bei mir zu Hause in Süddeutschland, vor allem aber “Was blüht denn da? In Farbe” sowie ein hervorragender Baumführer von Amann…
Biologie habe ich zwar nicht studiert – aber im Zug meines musik- und sprachwissenschaftlichen Studiums jedes Semester bewusst ein oder zwei Veranstaltungen ganz anderer Fachbereiche besucht! Eine in der Biologie war dabei zugleich eine meiner horizontweitesten überhaupt: über zirkadiane Rhythmen
Schmeil-Fitchen sowie alle anderen biologischen Fachbücher habe ich schon vor sehr vielen Jahren „entsorgt“, als ich feststellte, dass die Wahl dieses Studienfaches ein Fehler war.
Ich wusste, dass Sie studiert haben und Akademiker sind. Niemand, der nicht studiert hat, weiß, wann und vor allem wie er den Hinweis „[sic!]“ in einem Zitat anzubringen hat. Das weiß nur jemand, der wissenschaftliche Arbeiten geschrieben und in diesen viel zitiert hat.
Ich habe mich bei meinem sozialwissenschaftlichen Studium in Heidelberg und Hamburg auch des Öfteren einmal in eine fremde Vorlesung gesetzt, so bei den Philosophen, den Dolmetschern, den Italienern usw. Das hat wirklich den Horizont erweitert.
Ich schicke dies einmal hinterher. Es ist eine weitere Pflanze, die ich im Gehölz fand, die demnächst Blüten treibt und blühen wird. Es ist eine der Pflanzen, die schon Anfang März als eine der ersten Pflanzen grüne Blätter aus dem Boden treibt. Nach Angabe zweier Apps handelt es sich um den gefleckten Aronstab. Ich habe diese Pflanze bisher nur an einer Stelle im Gehölz entdeckt, und zwar an dem kurzen Wegstück südlich des Concordia-Sportplatzes im vierten Gehölz. Dort wächst sie aber an mehreren Stellen.
Und Sie hätten doch Botaniker werden sollen… [ 🤭 ] Spätestens im Ruhestand dann weitermachen mit dem Studium, bitte!