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Liegewiese für Familien, Griller o.a. im Gehölz

Moin, Moin,

mir ist bei einem Spaziergang an einem Sonntag durch den Eichtal- und Mühlenteichpark aufgefallen, welche Attraktion diese Parks und vor allem ihre Liegewiesen für die Anwohner und Besucher darstellen.

Ich habe mir die Frage gestellt, ob sich das nicht auch für das Wandsbeker Gehölz einrichten lässt? Die kleine Liegewiese südlich des Bolzplatzes nahe der Kielmannseggstraße verträgt diesen Namen eigentlich nicht.

Das Wandsbeker Gehölz hat sehr starken Baumbestand, an dem natürlich nichts geändert werden soll. Aus diesem Grund sind dort viele Sitzbänke zum Verweilen angebracht.

Mir sind nun ausschließlich zwei Flächen eingefallen, die für eine Liegewiese in Betracht kommen. Die erste Fläche fällt mittlerweile aus, es handelt sich um den bisherigen großen Parkplatz östlich hinter dem Wandsbeker Gehölz am Holstenhofweg gegenüber der Helmut-Schmidt-Universität. Dort wurden in den letzten Monaten Flüchtlingsunterkünfte aufgebaut.

In Frage käme das Feuchtbiotop ebenfalls am östlichen Ende des Wandsbeker Gehölzes direkt am Ehrenmal „Unseren Toten“ in Richtung Oktaviostraße. Dort ist die Fläche direkt an der Oktaviostraße in den letzten Jahren mit Einfamilienhäusern bebaut worden. Ein großer Bereich ist aber braches Land und wird vermutlich nicht so schnell oder gar nicht bebaut werden, weil dort der Grundwasserspiegel sehr hoch ist und dieses Gelände sehr feucht ist.

Da ich nicht weiß, wer für dieses Gelände zuständig ist oder wem es gehört, habe ich mich zunächst an einen Politiker in Wandsbek gewandt, den ich noch aus früheren Jahren über andere Projekte kenne. Er hat aber nicht geantwortet, wie das bei Politikern manchmal so ist. Daher habe ich mich nun diesbezüglich an das Grünflächenamt des Bezirksamtes Wandsbek gewandt. Ich berichte darüber, wenn ich eine Antwort erhalte.

Moin, Moin,

ich habe eine Antwort meines befreundeten Politikers erhalten.

„Das soll eine ökologisch hochwertige Sukzessionsfläche sein, die sich allein entwickelt.“

Sukzession (laut Wikipedia): Unter Sukzession versteht man die natürliche Rückkehr der für einen Standort typischen Pflanzen-, Tier- und Pilzgesellschaften, die sich nach einer Störung aufgrund der vorherrschenden Umweltfaktoren dort wieder einstellt.

Sukzessionsfläche (laut Umweltbundesamt): Fläche, auf der sich, ohne menschlichen Eingriff, durch Ablösung einer Organismengemeinschaft durch eine andere, hervorgerufen durch Klima, Boden oder Lebenstätigkeit der Organismen selbst, die potentielle natürliche Vegetation einstellen würde; allg. für Flächen, die für einen gewissen Zeitraum sich selbst überlassen werden.

Ich dachte mir das schon. Die Fläche ist laut der Karten-App als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Wandsbeker Gehölz ist meines Erachtens selbst aber schon eine Art großes Landschaftsschutzgebiet, auch wenn es nicht so ausgewiesen ist. Es wäre also dennoch sinnvoll, diese Fläche als Erholungsgebiet und Liegewiese für Familien, Griller usw. an Wochenenden zu gestalten und zu verwenden. Ich warte jetzt einmal auf die Antwort des Grünflächenamtes des  Bezirksamt Wandsbek.

 

Jetzt hat auch die Grünaufsicht des Bezirksamts Wandsbek geantwortet.

Das Wandsbeker Gehölz war seit jeher ein Waldstück und soll dies so bleiben. Somit hat es einen anderen Stellenwert als die genannten Parks mit Liegewiese usw. Aus diesem Grund bleibt das angesprochene Areal nahe der Oktaviostraße ein Landschaftsschutzgebiet, das renaturiert wird und sich zu einem Stück Wald wie das restliche Wandsbeker Gehölz entwickeln soll.

Die Antwort im Wortlaut: „Das Wandsbeker Gehölz, früher Schlosspark und Gut Wandsbek des Grafen von Schimmelmann, ist 1857 von einem Kaufmann erworben worden, ging später in die Fleckenverwaltung und dann in das Verwaltungsvermögen des Bezirkes Wandsbek über. Das Wandsbeker Gehölz war also historisch immer ein Wald.

Der Charakter des Wandsbeker Gehölzes soll daher erhalten und im Sinne des Naturschutzrechtes geschützt bleiben. Deshalb besteht aus fachlicher Sicht für die Verwaltung die Aufgabe, den natürlichen Aufwuchs der Pflanzen zu fördern und den dort lebenden Tieren nicht nur, aber auch zur Brut und Setzzeit ausreichend Rückzugs- und Schutzraum zu bieten. Die drei Wandsbeker Gehölze sind damit gerade in einer Metropole wie Hamburg ein wichtiges ökologisches Kleinod, das zu erhalten wichtig ist.

Schon aus den genannten Gründen ist eine Umgestaltung nicht möglich. Aber auch mit dem bestehenden Planrecht, dem Bebauungsplan, ist an der beschriebenen Fläche (Oktaviostraße) die Entwicklung eines naturnahen Waldes festgeschrieben. Diese Fläche, die als Ausgleich für die Flächen der früher dort befindlichen Sportstätte sowie für die des Neubauareals vorgesehen ist, soll renaturiert und waldähnlich, also dem Charakter der Gehölze entsprechend, entwickelt werden.

Eine Nutzung in dem von Ihnen angesprochenen Sinne ist also nicht möglich. Aber, wie Sie selbst auch schon anmerken, es gibt mit dem Eichtalpark, dem Mühlenteichpark, dem Jakobipark, dem Bürgerpark und dem nicht weit entfernten Hammer Park im Bezirk Mitte mit ihren Liegewiesen viele Möglichkeiten der von Ihnen gewünschten Nutzung. Unsere drei Gehölze dienen ebenso wie auch die Forsten im Borden des Bezirks anderen Zwecken und haben einen gänzlich anderen, gewachsenen Charakter.“

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